Im Zentrum der Arbeit steht die Frage nach den möglichen Auswirkungen des Einsatzes von Internet im Fremdsprachenunterricht auf die Entwicklung der Fremdsprachendidaktik: Inwieweit kann ein solcher Einsatz zur Herausbildung einer neuen Lernkultur im Sprachunterricht beitragen, einer Lernkultur, die stärker als in der Vergangenheit auf Autonomie, Kooperation und das gemeinsame Konstruieren sprachlicher Inhalte beruht? Oder kann davon ausgegangen werden, dass der Internet-Einsatz an sich – nach dem Grundsatz „Ein Medium ist keine Methode“ – keine derartigen Entwicklungen impliziere?
In der Arbeit werden zunächst sprachtheoretische, lernpsychologische und medienpädagogische Grundkonzeptionen in ihrer Entstehungsgeschichte dargestellt; in der Folge wird ein Überblick über die – von diesen Grundkonzeptionen beeinflusste – methodische Entwicklung des Fremdsprachenunterrichts in verschiedenen Ländern gegeben. Das Medium Internet wird sowohl technisch definiert als auch in seiner – von ganz unterschiedlichen Entwicklungskulturen geprägten – Evolution dargestellt; Mythos und Praxis im Umgang mit Internet werden voneinander abgegrenzt. Besondere Aufmerksamkeit kommt der Geschichte des computerunterstützten Fremdsprachenunterrichts zu.
Eine systematische Übersicht über die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten des Mediums im Fremdsprachenunterricht sowie drei Fallstudien bieten ausreichend Material, um in den Schlussfolgerungen zu einer umfassenden Antwort auf die eingangs zitierte Frage zu kommen.