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Deutsch als Fremdsprache

Laute

Eine Sprache besteht zunächst aus Lauten, so auch das Deutsche. Die Zahl der Laute, die weltweit von sprechenden Menschen produziert werden, ist im Prinzip unendlich. Laute lassen sich jedoch nach ihren artikulatorischen Merkmalen – wie der Stellung der Lippen, der Zunge, der Öffnung des Gaumensegels usw. – in verschiedene Lautklassen einteilen, die in der Linguistik als Phone bezeichnet werden. Ein vollständige Auflistung dieser Phone findet sich im Internationalen Phonetischen Alphabet, „einer Sammlung von Zeichen, mit deren Hilfe die Laute aller menschlicher Sprachen nahezu genau notiert und beschrieben werden können”.1

Erst wenn ein Laut in einer bestimmten Sprache die Bedeutung des Gesagten verändern kann, wird er – im Lautsystem dieser Sprache – zum Phonem. Die Wörter Tisch und Fisch bedeuten im Deutschen etwas anderes, die Laute /t/ und /f/ sind also im Deutschen Phoneme. Dasselbe gilt für /ɪ / und /a/ (Wind und Wand), für /aː/ und /a/ (Stahl und Stall) oder für /r/ und /l/ (Rand und Land). Jede Sprache hat ihr eigenes Lautsystem, beispielsweise sind die Laute /r/ und /l/ in manchen asiatischen Sprachen keine Phoneme und werden deshalb von deutschsprechenden Chinesen oft unterschiedslos verwendet.

Dagegen ist es im Deutschen für die Bedeutung eines Wortes völlig gleichgültig, ob das /r/ durch Vibrieren der Zungenspitze (Zungen-R: /r/) oder am Gaumenzäpfchen durch Vibration (Zäpfchen-R: /ʀ/) oder durch Reibung (/ʁ/) gebildet wird. Man kann das r in „rot” aussprechen, wie man will, es handelt sich immer um dieselbe Farbe.

Bei den unterschiedlichen R-Lauten handelt es sich im Deutschen um freie Varianten ein- und desselben Phonems, das hier in der Café-DaF-Grammatik – wie im Duden-Aussprachewörterbuch aus dem Jahr 2015 (7. Auflage) – durch das Zeichen /r/ wiedergegeben wird.2. Ähnlich verhält es sich mit den Lauten /ç/ (der sogenannte Ich-Laut) und /χ/. Letzterer (also /χ/) wird nach den Vokalen a, o und u gesprochen (zum Beispiel in Wörtern wie Dach, Loch oder Frucht); /ç/ nach e und i. Die Variationen sind hier komplementär verteilt, aber es gibt nur ein Phonem, das in den Beispielen und in den Übungen im Café D@F – je nach seiner Stellung im Wort – durch zwei verschiedene Lautzeichen (/ç/ und /χ/) wiedergegeben wird.

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1 de.wikipedia.org - Stichwort: Internationales Phonetisches Alphabet

2 In der Duden-Grammatik aus dem Jahr 2016 (Duden Band 4, 9. Auflage) wird hingegen das Zeichen /ʀ/ verwendet, im Internet-Wörterbuch Wiktionary findet sich durchgehend das Zeichen /ʁ/.

 

Impressum  Letzte Änderung:  Mo., 16. Jan. 2023

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