Café D@F

Café D@F

Suche nach Seiten

 

 

Deutsch als Fremdsprache

Konsonanten

Das deutsche Alphabet enthält 21 Konsonanten (zu denen noch das scharfe S hinzukommt), das deutsche Lautsystem ebenso viele konsonantische Laute. In einigen Fällen gibt es eine eindeutige Entsprechung zwischen Buchstaben und Laut: Der Buchstabe F wird immer als /f/ ausgesprochen, L als /l/, M entspricht dem Laut /m/.

Auch der Buchstabe J wird in deutschen Wörtern immer als /j/ gesprochen (z.B. jung, Jagd, Boje), in Fremdwörtern allerdings oft anders (als /ʒ/ in französischen Wörtern wie Jury oder Jeton, als / d͡ʒ / in englischen Wörtern wie Job oder Joule).

Diese eindeutige Entsprechung zwischen Buchstaben und Laut gilt auch für den Großteil der anderen Konsonanten, wenn sie am Anfang einer Silbe stehen, zum Beispiel in Wörtern wie

  • Blatt [blat], platt [plat],
  • Deich [daɪ̯ç], Teich [taɪ̯ç],
  • gelten [ˈɡɛltn̩], Kälte [ˈkɛltə],
  • Rede [ˈreːdə],
  • Wiese [ˈviːzə].

Nicht immer klar ist die Aussprache des Buchstabens V, wenn er am Wort- oder Silbenanfang steht. In einigen Wörtern der deutschen Sprache (den Substantiven Vater, Veilchen, Vieh, Vogel und Volk, den Adjektiven viel, voll und völlig, den Präpositionen von und vor, dem Präfix ver-) wird V immer als /f/ ausgesprochen. In den anderen Wörtern (meist Fremdwörtern lateinischer Herkunft) wird V am Silbenanfang als /v/ gesprochen: Vase [ˈvaːzə], Naivität [naiviˈtɛːt] (lateinisch: nativus). In einigen Fällen (z.B. Vers, Vesper) ist die Standardaussprache in Deutschland und in Österreich unterschiedlich (D: [fɛrs], [ˈfɛspɐ] – Ö: [vɛrs], [ˈvɛspɐ]).

Für den Laut /v/ gibt es im Deutschen übrigens einen eigenen Buchstaben, das W, das fast immer am Wort- oder Silbenanfang steht: Wasser [ˈvasɐ], wissen [ˈvɪsn̩], Löwe [ˈløːvə].

Am Ende eines Wortes werden alle Konsonanten stimmlos ausgesprochen, egal, wie sie geschrieben sind. Also:

  • Stab [ʃtaːp], Polyp [poˈlyːp],
  • Rad [raːt], Rat [raːt],
  • alternativ [ˌaltɛrnaˈtiːf], Hof [hoːf],
  • Weg [veːk], König [ˈkøːnɪç]1 (aber: Königin [ˈkøːnɪɡɪn]), feig [faɪ̯k], Musik [muˈziːk].

Diese Besonderheit ist eine Folge der sogenannten Auslautverhärtung im Deutschen, die in der Standardaussprache zur Regel geworden ist: 2 Am Wortende werden keine weichen, stimmhaften Konsonanten gesprochen. Diese Regel gilt auch für den Konsonanten v (Naivität [naiviˈtɛːt], aber naiv [naˈiːf]); das s am Wortende wird immer stimmlos ausgesprochen (Rasen [ˈraːzn̩], aber Gras [ɡraːs]). Der Buchstabe g wird am Silbenende nach i als /ç/ ausgesprochen. In diesem Fall ist in der Phonetik nicht von Auslautverhärtung, sondern von Spirantisierung die Rede.

Für einige konsonantische Laute stehen im deutschen Alphabet keine eigenen Buchstaben zur Verfügung. So wird der Laut /x/ (der nach i als /ç/ ausgesprochen wird) durch die Buchstabenfolge ch markiert (zum Beispiel Sache [ˈzaxə], Buch [buːx], ich [ɪç]). In Fremdwörtern wird dieses ch - je nach Herkunft des Wortes – oft auch anders ausgesprochen: als /k/ in Chor [koːɐ̯] (altgriechisch χορός), als /ʃ/ in Champagner [ʃamˈpanjɐ] (nach der französischen Region Champagne), als /tʃ/ in Chilli [ˈtʃiːli] (aus einer mittelamerikanischen Indianersprache).

Der Laut /ʃ/ wird im Allgemeinen durch die Buchstabenfolge sch gekennzeichnet; Schule [ˈʃuːlə], rasch [raʃ], wischen [ˈvɪʃn̩]. Am Silbenanfang werden die Buchstabenfolgen st und sp als /ʃt/ beziehungsweise /ʃp/ ausgesprochen: Student [ʃtuˈdɛnt], verstehen [fɛɐ̯ˈʃteːən], Spiegel [ˈʃpiːɡl̩], verspielen [fɛɐ̯ˈʃpiːlən].

Der Laut /ŋ/, der im Deutschen nur am Silbenende vorkommt, entspricht der Buchstabenfolge ng (z.B. Gang [ɡaŋ], Stange [ˈʃtaŋə], singen [ˈzɪŋən]). Wenn auf /ŋ/ ein /k/ folgt, entfällt das g: Getränk [ɡəˈtrɛŋk], Krankenhaus [ˈkraŋkn̩ˌhaʊ̯s], lenken [ˈlɛŋkn̩].

Für manche Laute – wie /ʃ/ oder /ŋ/ – stehen also keine Buchstaben zur Verfügung, sondern nur Buchstabenfolgen (wie sch oder ng). Umgekehrt gibt es im deutschen Alphabet Buchstaben, die nicht für einzelne Laute, sondern für Lautfolgen stehen:

  • Der Buchstabe Z steht für die Lautfolge /t͡s/
    Beispiele: Zahn ([t͡saːn]), schmelzen ([ˈʃmɛlt͡sn̩]), Salz [zalt͡s]
  • Der Buchstabe X steht für die Lautfolge /ks/ und kommt in deutschen Wörtern nur selten vor: z.B. Hexe ([ˈhɛksə]. In Fremdwörtern ist er häufiger: z.B. Xylofon ([ksyloˈfoːn]), extra ([ˈɛkstra]), Sex ([sɛks])
  • In deutschen Wörtern wird die Lautfolge /ks/ im Wortinneren und am Wortende (aber niemals am Wortanfang) durch die Buchstabenfolge chs wiedergegeben: sechs ([zɛks]), wachsen ([ˈvaksn̩]), Fuchs ([fʊks]).
  • Die Lautfolge /kv/ wird durch den Buchstaben Q wiedergegeben, dem im fast immer ein u folgt: Quelle ([ˈkvɛlə]), bequem ([bəˈkveːm]), Äquator ([ɛˈkvaːtoːɐ̯]).
    Der Buchstabe q kommt nie am Wortende vor

Der Buchstabe C ist im Deutschen als Einzelbuchstabe selten. Er findet sich in wenigen Fremdwörtern lateinischer Herkunft, die manchmal auch mit Z geschrieben werden: circa / zirka ([ˈt͡sɪrka]), Circus / Zirkus ([ˈt͡sɪrkʊs]), in lateinischen Wörtern wie Causa ([ˈkaʊ̯za]) sowie in zahlreichen Fremdwörtern aus verschiedenen Sprachen:

  • englisch: Cent ([sɛnt] oder [t͡sɛnt]), Cockpit ([ˈkɔkˌpɪt]),
  • französisch: Café ([kaˈfeː]), Courage ([kuˈraːʒə] oder [kuˈraːʃ])
  • italienisch: Campanile [kampaˈniːlə]
  • serbisch: Cevapcici [t͡ʃeˈvapt͡ʃit͡ʃi]

Ansonsten kommt c nur in den Buchstabenfolgen ch und sch vor.

Der Buchstabe H wird im Deutschen am Wortanfang immer als /h/ gesprochen: Hut ([huːt]), Hand ([hant]), Helm ([hɛlm]), dies gilt auch für die meisten Fremdwörter: Hotel ([hoˈtɛl]), homogen ([ˌhomoˈɡeːn]), Hologramm ([holoˈɡram]).

  • Am Wortende wird h niemals gesprochen, der vorangehende Vokal wird dann immer lang gesprochen: früh ([fryː]), nah ([naː]), Kuh ([kuː]).
  • Im Wortinneren wird h nur dann gesprochen, wenn es am Anfang einer betonten Silbe steht – Behandlung ([bəˈhandlʊŋ]), erhöhen ([ɛɐ̯ˈhøːən]), Verhalten ([fɛɐ̯ˈhaltn̩]) – oder wenn es am Anfang einer Stammsilbe steht (also einer Silbe, die den Stamm eines Wortes bildet, wie halt-, heb-, hol- ): z.B. anhalten ([ˈanˌhaltn̩]), aufheben ([ˈaʊ̯fˌheːbn̩]), abholen ([ˈapˌhoːln̩]). In den anderen Fällen wird das H nur selten gesprochen (z. B. Uhu [ˈuːhuˑ]), meistens bleibt es stumm: sehen ([ˈzeːən]), Höhe ([ˈhøːə]), Bahn ([baːn]).
  • Wenn h auf ein P folgt, wird diese Buchstabenfolge als /f/ ausgesprochen, wie es in Wörtern griechischen Ursprungs oft vorkommt: z.B. Philosophie ([ˌfilozoˈfiː]), Physik ([fyˈziːk]), Phase ([ˈfaːzə]). Nach der Rechtschreibreform im Jahr 1996 werden manche dieser Wörter auch mit F geschrieben: Fotovoltaik (auch: Photovoltaik), fotografieren (veraltet: photographieren).
  • Wenn h auf ein T folgt, ändert das nichts an der Aussprache – T bleibt /t/: Theater ([teˈaːtɐ]), Thermalbad ([tɛrˈmaːlˌbaːt]), Thymian ([ˈtyːmi̯aːn]). Auch hier handelt es sich fast immer um Wörter griechischer Herkunft, mit Ausnahme einiger geographischer Begriffe (wie das Land Thüringen) oder das Wort Thron ([troːn]), das bei der großen Orthografie-Reform 1901 in Berlin sein „h“ behielt, weil sich der damalige deutsche Kaiser Wilhelm II. nicht auf einen Thron ohne h setzen wollte.
  • Auch in Verbindung von h mit anderen Konsonanten bleibt die Aussprache des Konsonanten unverändert: Buddha ([ˈbʊda]), Ghetto ([ˈɡɛto]), Khaki ([ˈkaːki]) (auch: Kaki), Rheuma ([ˈrɔɪ̯ma]).

Der Buchstabe R entspricht dem Phonem /r/ (mit den Lautvarianten r, ʀ und r): z.B. Rabe ([ˈraːbə]), Brot ([broːt]), Herr ([hɛr])
Am Wortende wird r allerdings nach langen Vokalen und nach unbetontem e als sogenannter a-Schwa (ɐ) gesprochen: Ohr ([oːɐ̯]), Bär ([bɛːɐ̯]), Wasser ([ˈvasɐ]), Lehrer ([ˈleːrɐ]) – aber: Lehrerin (ˈleːrərɪn]). Dasselbe gilt vor Suffixen (Nachsilben), wenn diese mit einem Konsonanten beginnen: feierlich ([ˈfaɪ̯ɐˌlɪç]), Heiterkeit ([ˈhaɪ̯tɐˌkaɪ̯t]), aber: Teuerung ([ˈtɔɪ̯ərʊŋ]), Störung ([ˈʃtøːrʊŋ]). In Präfixen (Vorsilben) wie er-, ver-, zer-, unter-, über- oder vor- wird r meist als a-Schwa gesprochen: erwarten ([ɛɐ̯ˈvartn̩]), erahnen ([ɛɐ̯ˈʔaːnən]), Unterschrift ([ˈʊntɐˌʃrɪft]), Übereinkunft ([yːbɐˈʔaɪ̯nkʊnft]), vorarbeiten ([ˈfoːɐ̯ʔarˌbaɪ̯tn̩]), Vereinigung [fɛɐ̯ˈʔaɪ̯nɪɡʊŋ], aber: voran ([foˈran]), Verein ([fɛˈraɪ̯n] oder [fɛɐ̯ˈʔaɪ̯n]).

Für die beiden S-Laute, das stimmhafte /z/ und das stimmlose /z/, stehen im Deutschen zwei Buchstaben zur Verfügung: s und ß. Dabei gilt:

  • Der Buchstabe ß wird immer stimmlos ausgesprochen (/s/). Der Buchstabe s kann je nach seiner Stellung im Wort stimmhaft (/z/) oder stimmlos (/s/) ausgesprochen werden.
  • Die Laute /z/ und /s/ sind im Deutschen unterschiedliche Phoneme, das heißt, ihr Gebrauch kann die Bedeutung eines Wortes verändern: reisen ([ˈraɪ̯zn̩]) ↔ reißen ([ˈraɪ̯sn̩]).
  • Am Wortanfang wird immer S oder s geschrieben, niemals oder ß. Vor Vokalen wird dieses S in der Standardaussprache stimmhaft ausgesprochen, also /z/: Salz ([zalt͡s], Sonne ([ˈzɔnə]), singen ([ˈzɪŋən]). 3 Vor p und t wird dieses S – wie bereits erwähnt – in deutschen Wörtern als / ʃ / ausgesprochen, in Verbindung mit anderen Konsonanten kommt es nur in Fremdwörtern vor und wird dann meist stimmlos gesprochen: Szene ([ˈst͡seːnə]), Skepsis [ˈskɛpsɪs], Slawe [ˈslaːvə].
  • Stimmhaftes /z/ wird im Deutschen nur am Wort- und am Silbenanfang vor Vokalen gesprochen und wird dann immer als S oder s geschrieben: See ([zeː]), Süden ([ˈzyːdn̩]), Reise ([ˈraɪ̯zə]), Ferse (aber: Erbse [ˈɛrpsə]).
  • Am Wortende wird s aufgrund der weiter oben erwähnten Auslautverhärtung immer stimmlos gesprochen, also als /s/, und wird dann entweder als s (z. B. Gras [ɡraːs]), Gans [ɡans]), als ß (z.B. Maß [maːs]) oder al ss (z.B. Fass [fas]) geschrieben: ß steht nach langen Vokalen oder nach Diphtongen (groß [ɡroːs]), Fuß ([fuːs]), Spieß [ʃpiːs]), heiß [haɪ̯s]), ss steht nach kurzen Vokalen (Schloss [ʃlɔs], Schuss [ʃʊs], Riss [rɪs], Hass [has]), s kann in beiden Fällen stehen (Gras [ɡraːs], Los [loːs], Kreis [kraɪ̯s], bis [bɪs], Bus [bʊs], es [ɛs]. 4 Manchmal werden ganz verschiedene Wörter gleich ausgesprochen, unterscheiden sich aber durch ihre Schreibung:
    • bis (Präposition) – Biss (Substantiv): [bɪs],
    • (er/sie) isst (Verb: essen) – (er/sie) ist (Verb: sein): [ɪst],
    • das (Artikel) – dass (Konjunktion): [das].
  • Im Wortinneren ist s der Normalfall (Fest [fɛst], Kapsel [ˈkapsl̩], nach kurzen Vokalen wird oft auch ss geschrieben (Messer [ˈmɛsɐ], wissen [ˈvɪsn̩], lassen [ˈlasn̩], (er/sie) lässt [lɛst]), nach langen Vokalen oder nach Diphtongen oft auch ß (Größe [ˈɡrøːsə], gießen [ˈɡiːsn̩], draußen [ˈdraʊ̯sn̩] 5
  • In der Schweiz wird der Buchstabe ß nicht verwendet, sondern immer durch ss ersetzt. An der Aussprache ändert sich dabei nichts: Straße [ˈʃtraːsə], CH: Strasse [ˈʃtraːsə]

 

 

Impressum  Letzte Änderung:  Mo., 16. Jan. 2023

Zugang für Stammgäste Seitenübersicht