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Gerhard Ruiss / Oswald von Wolkenstein

Ach Gott, könnt ich ein Pilger sein

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Gesang: Gerhard Ruiss, Musik: Reinhold Ruiss

 

Ach Gott, könnt ich ein Pilger sein,
wie ich vor Zeiten einer war,
ich träf bei meinen Schwestern ein
und könnte bleiben übers Jahr.
Abenteuer, Neuigkeiten,
ließ ich sie wissen,
ihnen nah, fast schon zum Greifen,
das muß nichts heißen.

Zwei Stäbe sind schnell aufgenäht,
die man auf seinem Mantel trägt,
drunter klösterlich gekleidet
ganz wie ein Bruder,
der seine Schwestern eher sucht als seine Mutter.

Die Nacht, die man beisammen ist,
vergeht in einem Augenblick.
Was soll von dieser kurzen Frist
mir bleiben, daß sie mir genügt?
Das Herz, das sie genommen hat,
heftig, mit Gewalt,
wird ihrer Liebe nicht mehr satt,
mit ihr wirst du alt.

Zwei Stäbe sind schnell aufgenäht,
die man auf seinem Mantel trägt,
drunter klösterlich gekleidet
ganz wie ein Bruder,
der seine Schwestern eher sucht als seine Mutter.

Ein jedes Scheiden trifft mich hart,
doch ich ertrag es mit Geduld,
denn was mich am meisten plagt
ist, wenn es seltner werden sollt,
für mich wäre kein Platz mehr frei
an ihrer Seite.
Was hilft die Abenteurerei,
wenn ich nur leide?

Zwei Stäbe sind schnell aufgenäht,
die man auf seinem Mantel trägt,
drunter klösterlich gekleidet
ganz wie ein Bruder,
der seine Schwestern eher sucht als seine Mutter.

 

Herz, dein Verlangen', Seite 42

 

Impressum  Letzte Änderung:  So., 8. Sept. 2024

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