Deutsch als Fremdsprache
Am 6. Dezember ist Nikolaus-Tag. Am Vorabend warten die Kinder in den meisten deutschsprachigen Ländern hoffend und bibbernd (war ich auch brav genug?) auf seine Geschenke: Mandarinen, Äpfel, Nüsse, Feigen, Datteln und Lebkuchen in einem kleinen roten Stoff- oder einem braunen Jutesäckchen. Größere Geschenke bringt erst das Christkind am Heiligabend (24. Dezember).
Nikolaus war vor 1700 Jahren Bischof in Myra in der heutigen Türkei, daher auch die Wahl der Früchte. Er stammte aus einer reichen Familie, fühlte sich aber den Armen näher und half ihnen, wo immer er konnte - sogar durch Wunder. Aber wie kommt es, dass sich die Kinder noch heute auf ihn freuen?
Das Erzbistum Köln erklärt uns auf einer sehr schönen Seite nicht nur das, sondern stellt uns auch viele andere Brauchtümer der Vorweihnachtszeit vor. Wir laden Sie daher ein, die Legende des Heiligen Nikolaus dort nachzulesen.
Ebenfalls erzählt wird auf der Seite, was man am Barbara-Tag (4. Dezember) macht. Ob man's glaubt oder nicht, einen Versuch ist es wert: Schneide am 4. Dezember (dem Tag der Heiligen Barbara) einen Zweig von einem Kirschbaum und stell ihn in einer Glasvase ins warme Wohnzimmer. Am Heiligabend wird der Barbara-Zweig (hoffentlich) blühen und Glück für den nächsten Sommer bringen.
Aber zurück zum Heiligen Nikolaus:
Das hier ist eines der beliebtesten Nikolauslieder:
https://www.youtube.com/watch?v=OkvXugiij3U
Auch wenn die Videoversion für Kinder ist, ist sie trotzdem ideal zum Mitsingen.
Noch etwas: Der Nikolaus ist nicht Santa Claus und hat somit nichts mit dem Weihnachtsmann zu tun, wie man hier sieht!
Unter dem Ausdruck Advent versteht man die Vorweihnachtszeit, also die Wochen und Tage bis zur Geburt Christi, welche in den deutschsprachigen Ländern am Heiligabend (24. Dezember) und nicht am 25. Dezember ist. Der letzte Adventsonntag ist der Sonntag vor Heiligabend, somit ist der 1. Adventsonntag 4 Wochen vorher. Dieses Jahr entspricht das dem 1. Dezember, nächstes Jahr (2025) ist der erste Adventsonntag am 30. November. Immer am 1. Dezember hingegen fängt der Countdown mit Hilfe des Adventskalenders an: Das ist eine Bastelarbeit mit 24 Fensterchen, hinter denen meist Schokoladefiguren sind. Die Kinder dürfen täglich eines öffnen, bis am 24. das Christkind kommt.
Die Adventszeit verbinden fast alle Erwachsenen mit einer warmen und süßen Kindheit: Es werden Plätzchen gebacken und die Kinder dürfen mit den Formen Sterne, Herzen und vieles mehr aus dem Teig stechen. Außer den Butterplätzchen gibt es Vanillekringel, Nusskekse, Zimtsterne ... und nicht zuletzt Bratäpfel: ein Rausch der Sinne und das innige Gefühl, daheim zu sein.
Kommen wir nun zu einem Objekt, das in dieser Zeit nirgendwo fehlt: der Adventskranz. Sein Ursprung liegt in Hamburg, wo der evangelische Pfarrer Wichern 1839 in einer Einrichtung für gefährdete Jugendliche die Idee hatte, die Tage bis Weihnachten mit Kerzen zu zählen. Auf einem Wagenrad standen 23 Kerzen: vier große für die Sonntage und 19 kleinere für die Wochentage. Jeden Tag wurde eine weitere Kerze entzündet, bis an Heiligabend alle brannten. Das Prinzip entsprach also dem heutigen Adventskalender, das Licht aber ging symbolisch weit darüber hinaus.
Aus Wicherns Wagenrad entwickelte sich der moderne Adventskranz mit vier Kerzen. Nach dem Ersten Weltkrieg verbreitete sich der Brauch auch im katholischen Süden, aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg erlangte er größere Verbreitung. Pfarrer Wichern schmückte den Adventskranz ab 1860 mit Tannenzweigen, die Leben und Hoffnung symbolisieren: Die immergrüne Tanne verweist auf das Wiedererwachen der Natur im Frühling. Die rote Farbe der Kerzen steht für das Blut Christi. Der runde Kranz ohne Anfang und Ende symbolisiert die Ewigkeit, die den Menschen durch Jesu Auferstehung geschenkt ist, die Kerzen selbst symbolisieren Christus, das Licht der Welt.
Beim Anzünden der Kerzen in der Familie wird oft dieser Reim gemeinsam aufgesagt: „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür.“
Am 11. November wird an vielen Orten des Heiligen Martin gedacht. Martin war ein römischer Soldat, der von 316-397 lebte. Die Legende erzählt, dass er in einer kalten Nacht mit seinem Pferd unterwegs war und auf einen frierenden Bettler traf. Martin hatte weder Brot noch Geld bei sich, aber er trug einen warmen Mantel. Den zerteilte er mit seinem Schwert und gab dem Mann eine Hälfte.
Später wurde er Bischof in Tours in Frankreich, wo er bald für seine guten Taten Berühmtheit erlangte. Noch heute gilt er als Schutzpatron der Armen.
Als Martin starb, wurde er von vielen Menschen mit Lichtern zum Grab getragen. Daraus entstand ein Brauch, der auch heute noch in zahlreichen deutschsprachigen Ländern (vor allem in katholischen Gegenden) weiterlebt: Um Sankt Martin zu gedenken, werden am 11. November Lichter und Laternen angezündet. Viele Kinder basteln ihre Laternen selbst und machen dann bei Einbruch der Dunkelheit einen Umzug durchs Dorf oder durchs Quartier, wobei sie Martinslieder singen. In Köln gibt es richtige Martinsumzüge, die vom Heiligen auf dem Pferd angeführt werden.
Der bekanntesten Lieder sind
Hier finden Sie eine große Auswahl mit Noten.
Seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1949 kam es dreimal zu vorgezogenen Neuwahlen nach einer (gewollt) gescheiterten Vertrauensfrage.
2025 wird es also wieder vorgezogene Wahlen geben.
Siehe auch: Regierungskrise in Deutschland
Das Deutsch der drei D-A-CH-Länder weist in Lexik und Grammatik offiziell anerkannte Unterschiede auf und zum Nachschlagen gibt es auch unterschiedliche Wörterbücher. Hier ein paar Beispiele:
Deutschland | Österreich | Schweiz |
---|---|---|
Tüte | Sackerl | Säckli |
Vollkornbrot | Schwarzbrot | Ruchbrot |
Aprikose | Marille | Aprikose |
Schornstein | Rauchfang | Kamin |
Johannisbeere | Ribisel | Meertrübele |
Kopfsalat | Häuptelsalat | Lattich |
Grundschule | Volksschule | Primarschule |
Fahrrad | Rad | Velo |
Den 24. Oktober feiert Deutschland als bundesweiten Tag der Bibliotheken. 1995 wurde dieser Ehrentag unter der Schirmherrschaft des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker ausgerufen. Er wollte damit die Bedeutung der Bibliotheken als kulturelle Einrichtungen und Wissensspeicher hervorheben. Im Land der Dichter und Philosophen gibt es über 11.000 Bibliotheken, deren umfangreiches Angebot am 24. Oktober mit zahlreichen Veranstaltungen und Events gewürdigt wird. Näheres zum Tag der Bibliotheken und zu "Kuriosen Feiertagen" allgemein finden Sie hier
In anderen Ländern, in denen Deutsch gesprochen wird, feiert man den Tag der Bibliotheken teilweise auch: ebenfalls am 24. Oktober in Italien (Südtirol), im Oktober in Österreich sowie in Wallonien (Belgien), in dessen Osten Deutsch gesprochen wird. In der Schweiz hingegen werden die Bibliotheken im März gefeiert.
Die Schultüte, auch als Zuckertüte bekannt, ist ein fester Bestandteil der Einschulungstradition in Deutschland. Die Herkunft dieser Tradition lässt sich bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Erstmals dokumentiert wurde sie 1817 in Jena, aber es wird angenommen, dass sie schon früher in anderen Teilen Deutschlands praktiziert wurde.
Die Schultüte ist in der Regel ein bunter, konisch geformter Behälter aus Karton, der mit Süßigkeiten, Spielzeugen und Schulmaterialien gefüllt ist. Der Zweck der Schultüte ist, den Kindern den Übergang von der Kindheit in den ernsteren Lebensabschnitt der Schulzeit zu versüßen und ihnen Mut zu machen.
Impressum Letzte Änderung: So., 24. Nov. 2024