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Deutsch als Fremdsprache

Schulsysteme


Das deutsche Schulsystem

 

Da das Schulsystem in Österreich und der Schweiz dem deutschen sehr ähnlich ist, gehen wir bei der Erläuterung von dem der Bundesrepublik Deutschland (BRD) aus.

Neben den öffentlichen Schulen dürfen in allen deutschsprachigen Ländern auch private Schulen gegründet werden.

In Deutschland besteht Schulpflicht, das heißt, Schüler müssen eine öffentliche oder anerkannte private Schule besuchen. Die Schulpflicht dauert je nach Bundesland neun oder zehn Jahre. Sie beginnt in allen Ländern mit sechs Jahren.

In Österreich, einigen Kantonen der Schweiz, in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol besteht keine Schulpflicht, sondern eine Unterrichtspflicht, d.h. die Kinder dürfen auch zu Hause unterrichtet werden (Homeschooling). Dies muss allerdings vom zuständigen Amt genehmigt werden.

 

Die Schulstufen

 

Die Primarstufe mit der Grundschule dauert je nach Bundesland vier oder sechs Jahre. Auch die Art der Beurteilung der Schüler (verbale Beurteilung oder Noten) ist von Land zu Land unterschiedlich.

 

Die Sekundarstufe I umfasst alle Schulformen bis zur Klasse 10. Dazu gehören die „klassischen“ Schultypen Hauptschule, Realschule und das Gymnasium. Die Sekundarstufe II umfasst im allgemeinbildenden Bereich traditionell die Klassen 11 bis 13. Sie können je nach Bundesland auch andere Bezeichnungen haben. Der Abschluss des Gymnasiums ist das Abitur. Im berufsbildenden Bereich führen die Realschule zur Mittleren Reife, die Hauptschule zum Hauptschulabschluss und die Berufsschule zum Berufsschulabschluss. Die Universität kann man nur mit dem Abitur besuchen.

 

Im berufsbildenden Bereich umfasst die Sekundarstufe II alle Bildungsgänge und alle beruflichen Schulformen mit Ausnahme der Abendschulen. Auch hier können Fachoberschulen und Berufsoberschulen zur allgemeinen Hochschulreife führen.

 

Traditionelle Schulformen

 

Kindergarten: In manchen Staaten haben die Kinder das Recht/die Pflicht, von 6 Monaten bis zu zwei Jahren Vorschulunterricht zu bekommen. Dies ändert sich aber von Land zu Land stark.

 

Grundschule: Die Grundschule wird von allen Schulpflichtigen ab dem Alter von sechs Jahren bis zum Übertritt von der Primarstufe in die Sekundarstufe besucht. Der Lehrkörper der Grundschulen spricht in der Regel im letzten Primarschuljahr eine Empfehlung für eine weiterführende Schulform aus. Nachdem aber die Universität nur mit Abitur besucht werden kann, ist die Entscheidung mit 10 Jahren ein einschneidender Prozess. Die Lernenden können zwar von der Haupt- oder Realschule aufs Gymnasium übertreten, aber das ist vom Lernstoff und der Didaktik her sehr schwierig.

 

Hauptschule: Der Unterricht der Hauptschule zielt auf die Berufsreife der Schüler ab, er ist sehr stark praxisbezogen. Der Lehrplan entspricht grundsätzlich dem der anderen Schulformen, jedoch wird das Fach Arbeitslehre verstärkt unterrichtet. In der Regel wird nach erfolgreichem Besuch der 9. Klasse der Hauptschulabschluss vergeben. Dieser berechtigt zum Beginn einer beruflichen Ausbildung.

 

Realschule: Die Realschule ist eine allgemeinbildende weiterführende Schule. Sie umfasst die Klassen 5 bis 10 bzw. 6 bis 10 der Sekundarstufe I und wird mit der Mittleren Reife (Realschulabschluss/Fachoberschulreife) abgeschlossen. Der Unterricht soll eine „erweiterte Grundausbildung“ vermitteln. Er ist praxisbezogen und soll auf den Besuch einer Berufsoberschule (Fachoberschule) vorbereiten oder auf den direkten Einstieg in den Beruf.

 

Gymnasium: Das Gymnasium ist eine Sekundarschule mit Schwerpunkt auf theoretischem Unterricht und der Vorbereitung auf eine anschließende weiterführende akademische Ausbildung (Studium). Heute gibt es in Deutschland traditionell zwei Typen: das humanistische Gymnasium (mit Latein und oft auch Altgriechisch) und das neusprachliche Gymnasium, allgemein Sprachengymnasium genannt, mit zwei oder drei lebenden Fremdsprachen. Daneben existieren weitere Typen wie Sportgymnasium, Musikgymnasium sowie das Europäische Gymnasium.

 

Gesamtschule: Die Gesamtschule ist eine Form der weiterführenden Schule, welche die Kinder nach der Grundschule mindestens bis zur 9. oder 10. Klasse besuchen können. Sie ist in mehreren Bundesländern eine Alternative zum traditionellen dreigliedrigen Schulsystem (mit Hauptschule, Realschule, Gymnasium) geworden. Der wesentliche Unterschied zum herkömmlichen Schulsystem besteht darin, dass bei der Gesamtschule die Unterschiede zwischen Hauptschule, Realschule, Gymnasium nicht weiter bestehen. Die Schüler besuchen also bis zu ca. 16 Jahren eine allgemeinbildende Schule und können dann die gleichen Sekundarstufen belegen wie bei der Dreiteilung ab Sekundarstufe I.

 

Förderschule: Für Schüler mit sonderpädagogischen Bedürfnissen werden in einigen Bundesländern verschiedene Typen von Förderschulen angeboten. Diese können theoretisch zu den gleichen Abschlüssen wie die übrigen Schularten führen, auch wenn es de facto sehr schwierig ist. So sind z. B. an Schulen für Blinde, Körperbehinderte oder Schwerhörige die Bildungsgänge des Gymnasiums, der Realschule und der Hauptschule eingerichtet. Aufgrund der vielen Kinder mit Migrationshintergrund werden immer mehr Förderschulen gefordert. Sie widersprechen dem Gedanken der Inklusion, so dass in vielen Bundesländern über ihre Abschaffung nachgedacht wird.

 

Deutsches Schulsystem

 

Impressum  Letzte Änderung:  Di., 5. Nov. 2024

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